In unserem Management-Blog stellen wir Ihnen unser Wissen und unsere Erfahrung zur Verfügung. Lesen Sie mehrmals im Monat zu spannenden Management-Themen wie Führung, Organisation und Strategie!
Von Siegfried Neubauer, 12.03.2018
Wir mussten auf Basis von Plan- und Benchmarkzahlen von einer Reduktion der Logistik-Mannschaft um ca. 30% ausgehen - siehe letzten Blogbeitrag zur Organisationsentwicklung. Gleichzeitig hatten wir es mit einem Bereichsleiter zu tun, der um seine Mannschaft kämpfte. Das brauchte Fingerspitzengefühl.
Das Gesicht wahren lassen
In unserer Wahrnehmung spielte bei ihm viel Unsicherheit mit und daher war es an dieser Stelle wichtig, noch nicht über Namen und Qualifikationen zu sprechen. Das kam erst später. Gleichzeitig stuften wir seine Motivation ein als eine Mischung von
In einem ersten Schritt wurde seine bisherige Arbeit und seine Stärken gewürdigt sowie der Beitrag der Logistik sichtbar gemacht. Das schafften wir mit der einfachen Frage: „Was alles läuft den eigentlich gut in der Logistik und warum?“ Jeder seiner Managementkollegen brachte sich ein und gab ehrliche und wertschätzende Antworten. Man merkte sichtlich, wie seine Gesichtszüge weicher wurden.
In einem zweiten Schritt wurde mit seinem Managementkollegen Aufgaben diskutiert, die man Outsourcen kann. Also Aufgaben, die von Spezialisten außerhalb des Unternehmens günstiger angeboten werden konnten. Günstiger zum einen, da beim Outsourcing ein anderer Kollektivvertrag zur Anwendung kam und zum anderen, weil dort echte Experten am Werk und einfach schneller waren. Das wichtigste Resultat war zum Beispiel ein neues Outbound-Inbound Lager, welches von einem externen Anbieter betrieben wurde. Über das Outbound-Inbound Lager hatte der Bereichsleitern zwar keine Personalhoheit mehr, dafür aber die Verantwortung, dass es funktionierte. Das war für ihn auch in Ordnung und er wurde immer konstruktiver.
Der Teufel steckt im Detail
In einem dritten Schritt wurden Aufgaben weiter zusammengefasst und man bekam mehr Überblick, was die Logistik eigentlich tun soll/tun muss. In der Diskussion mit den Kollegen spießte es sich dann immer wieder an der Definition, wer in der „Valuestream/der Fertigung“ nun für die Materiallogistik zuständig sei. Der Teufel steckte im Detail. Also z.B. wer ist nach dem Wareneingang für das Befüllen der Zwischenläger (in der dortigen Diktion auch „Supermärkte“ genannt) oder für das Weitertransportieren der Teile von einer Fertigungszelle zur nächsten oder für den Transport von der letzten Fertigungszelle zum Versand zuständig?
Wir zogen in der Diskussion irgendwann mal die Reißleine und machten einen Sidestep. Dazu mehr im nächsten Blog – bleiben Sie dran.
Herzlichst Ihr
Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach