Der Management-Blog

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Organisationsentwicklung

Aus zwei mach eins – Der beste Verkäufer wurde Filialleiter

Von Siegfried Neubauer, 12.02.2018

Aus zwei mach eins  – Der beste Verkäufer wurde Filialleiter

Mit dem Vorgehen gelang es, in den Bereichen Qualität, Fertigung, Mechanical Engineering und Instandhaltung eine, im Managementteam akkordierte Anzahl an FTEs zu vereinbaren und ein hohes Commitment dafür zu bekommen - siehe dazu den letzten Blog Organisatinsentwicklung. Das Sorgenkind aber war die werksinterne Logistik.

Logistik – die Schlagader der Fertigung

Die werksinterne Logistik hatte ein großes Aufgabengebiet. Sie machte die gesamte Auftragseinsteuerung wie z.B. die Koordination der Kundenabrufe und welche Aufträge wann in welcher Valuestream gemacht werden mussten. Weiters hatte sie die Materialannahme bei der Anlieferung über, die Versorgung der Fertigungszellen der Valuestreams (= Schlagaderfunktion), teilweise den Weitertransport der Halbzeuge zwischen den Fertigungszellen, den Abtransport der fertigen Produkte zur Verpackung, den Versand und sogar die Verzollung.

Die wesentliche Problematik war rasch erkannt:

  1. In Relation zu anderen Unternehmen hatte der Bereich historisch bedingt zu viele Personen.
  2. Der Bereich hatte ein großes, zum Teil unüberschaubares Feld an (Detail-) Aufgaben.
  3. Die Aufgabenverteilung zwischen Logistik und Fertigung, wer nun für den Transport zwischen den Fertigungszellen zuständig sei, war völlig unklar.

Das waren Punkte, über die man gut diskutieren und für die man Lösungen finden konnte. Aber da war noch was.

Der beste Verkäufer wurde Filialleiter

Er war eine echte Stütze für das Unternehmen. Er begann als Elektrikerlehrling und arbeitete sich hoch. Er bildete sich in der Logistik weiter und er stieg höher auf. Er war fachlich perfekt, sehr intelligent, menschlich großartig, ein echter Kumpel und Freund.

Eine bekannte Führungsfalle ist gleichzeitig jene, dass man immer mehr in Führungsaufgaben hineinwächst und gleichzeitig seine Fachaufgaben, die man ja gut kann, weiter machen möchte und daran festhält. Es ist aber auch ein Systemfehler, der über einen Quasi-Automatismus zur Belohnung den besten Verkäufer zum Filialleiter macht. In diesem Fall hatte man nach wie vor einen tollen Fachmann, aber gleichzeitig eine weniger gute Führungskraft. Er war ein zu operativer Bereichsleiter, arbeitete viel und tat sich schwer, etwas abzugeben, zu delegieren und über den Tellerrand seines Bereiches hinauszuschauen. Aber genau jetzt, in so einer schwierigen Situation des Unternehmens wäre dies von Nöten gewesen.

Eines war aber klar – man würde auf ihn als Bereichsleiter nicht verzichten, das wurde nie diskutiert und das war in der Situation auch gut so. Wir standen also vor der Herausforderung, gemeinsam mit dem Bereichsleiter Logistik von einer Reduktion der Logistik-Mannschaft um etwa 30% ausgehen und die Aufgaben neu verteilen. Wie hat das funktioniert? Dazu mehr im nächsten Blog – bleiben Sie dran.

Herzlichst Ihr

Siegfried Neubauer

Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach

Leader`s Letter

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