Der Management-Blog

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Strategieentwicklung

Der Gesundheitszustand eines Unternehmens – Attraktivität für gute Leute

Von Siegfried Neubauer, 23.10.2017

Der Gesundheitszustand eines Unternehmens – Attraktivität für gute Leute

To attract wird aus dem Englischen übersetzt mit anziehen, ködern, locken. Aus Unternehmenssicht beinhaltet die Attraktivität für gute Leute daher zwei strategische Kernelemente: 1.) Attraktiv zu sein im Sinne von anziehend wirken und 2.) nur gute Leute „anzuziehen“, wie es das Unternehmen für sich definiert. Beides kann gleich schwer oder eben gleicht leicht sein.

Attraktivität – was ist das?

Um das durchgängige Beispiel des OP-Bereiches eines Krankenhauses fortzuführen, kann man dort z.B. die Attraktivität auf mehreren Ebenen gestalten. Eine Ebene ist die ärztliche Tätigkeit an sich. Dass man z.B. als Chirurg in einem Krankenhaus – aus medizinischer Sicht – besonders spannende Fälle machen kann resp. Zugang zu ihnen hat. Eine andere Ebene ist die Forschung: Jeder Arzt hat auch die Aufgabe einen Teil seiner Zeit für Forschung einzusetzen. Attraktivität äußert sich hier in der Freiheit der Forschungsthemen, den verfügbaren Laboreinrichtungen und der Unterstützung durch die Organisation. Eine dritte Ebene ist die Lehre: An Universitätskrankenhäusern wird viel gelehrt oder ein Arzt hat eben die Möglichkeit (aber vielleicht nicht die Verpflichtung) sein Wissen in der Lehre weiterzugeben. Eine vierte Ebene sind weichere Faktoren wie der Ruf eines Krankenhauses, die Kultur in der Organisation (kleine Krankenhaus – großes Krankenhaus, öffentlich – privat – konfessionell, Obrigkeitsdenken – Teamdenken,...) oder eben Führungssysteme und Einstellung zu wertschöpfenden Mitarbeitern.

Gute Leute – gibt`s die?

Was sind gute Leute und wie bekomme ich sie? Hier zeigt es sich, dass die goldene Regel „hire attitude & train skills“ oft die am besten funktionierende Herangehensweise ist. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass es, um in einem Job erfolgreich zu sein, nicht nur davon abhängt, was man an Eignung und Fähigkeiten schon mitbringt, sondern vor allem mit welcher Einstellung man durch das Leben geht. Kenntnisse und Fähigkeiten kann man vielfach lernen, das erzeugt sogar eine engere Bindung zum Unternehmen, da genau jene Skills angeeignet werden, die dieses Unternehmen benötigt. Haltung hingegen bringt man mit und die Empirie zeigt eine klare Korrelation zwischen Erfolg und Optimismus als Haltung.

Optimismus als Haltung in einem Job erzeugt einen positiven Sog nach vorne und das Gefühl Hoffnung. Diese Haltung, sofern nicht realitätsfern und zu risikofreudig, lässt viele schwierige Situationen überwinden und auch Kollegen und Mitarbeiter mitnehmen. Sie ist auch ein Bestimmungsparameter für die Resilienzfähigkeit von Führungskräften. Pessimismus als Haltung hingegen ist eine Bremse, die einen eher nach hinten zieht und das Gefühl Verzweiflung erzeugt. Auch dieses Verhalten strahlt auf Kollegen und Mitarbeiter aus und kann sich besonders in Krisensituationen suboptimal auswirken.

Eine positive Spirale

Mit anderen Worten, Attraktivität für gute Leute lässt sich umschreiben mit einem attraktiven Arbeitsumfeld für Führungskräfte und Mitarbeiter, sowie die Einstellung von Menschen mit der richtigen Haltung und einem guten Maß an grundlegenden Skills. Dann beginnt sich eine positive Spirale zu drehen – Menschen werden überzeugende Leistungen bringen, dem Unternehmen mit seinen Rahmenbedingungen Erfolg und einen guten Ruf bringen. Dies nehmen wiederum andere Menschen mit richtiger Haltung wahr und haben Interesse für das Unternehmen zu arbeiten.

Im nächsten Blog Strategie/strategisches Management werde ich auf die letzten beiden Elemente „Profitabilität und Cash Flow“ aus strategischer Perspektive eingehen – bleiben Sie dran!

Herzlichst Ihr

Siegfried Neubauer

Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach

Leader`s Letter

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