Der Management-Blog

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Strategieentwicklung

Der Gesundheitszustand eines Unternehmens – die Innovationsleistung

Von Siegfried Neubauer, 17.07.2017

Der Gesundheitszustand eines Unternehmens – die Innovationsleistung

Als zweite wichtige Beurteilungsgröße für die Gesundheit einer Organisation gilt die „Innovationsleistung“. Egal ob „technology push“ oder „demand pull“ – heutige Problemlösungen werden, abhängig vom Branchenpulsschlag, irgendwann von anderen, neuen Technologien substituiert. Je besser eine Organisation hinsichtlich Innovationsgeschwindigkeit und Ressourceneinsatz in „seiner spezifischen“ Branche darauf reagiert – umso gesünder ist es aufgestellt.

Innovationsleistung im OP-Bereich eines Krankenhauses

Innovation bedeutet u.a., neue Kundenbedürfnisse zu wecken oder bestehende mit neuen Technologien besser zu befriedigen. Im OP-Bereich sind das zum einen innovative, „patientenfreundlichere“ Operationsmethoden wie z.B. die Mikrochirurgie. Diese erlaubt es heute Dank der technischen Miniaturisierung und Lichttechnik u.a. kleine statt großer Schnitte, schnelle statt langer Operationszeiten, kurze statt lange stationäre Aufenthalte. Es stellt heute kein Problem mehr dar, z.B. eine Niere oder eine Milz mittels Mikrochirurgie zu entfernen, der notwendige stationäre Aufenthalt dazu hat sich stark verkürzt, die Belastung durch Wundschmerzen ist deutlich gesunken.
Ein anderer Aspekt der Innovationsleistung sind Innovationen, die Operationen überhaupt überflüssig machen. Die medikamentöse Behandlung beispielsweise kann zunehmend Operationen hinfällig machen, oder Knochenschrauben aus humanem Eigenmaterial machen eine nachträgliche Entfernungs-Operation überflüssig.
Ein weiterer Aspekt sind Operationen von echten Spezialisten, die auf einem anderen Kontinent sitzen und mittels Datenleitungen und einem Bildschirm Roboterarme so präzise steuern, als wären es ihre eigenen Hände. So können Patienten ohne große Reisetätigkeit von den weltweit besten Operateuren betreut werden.
Als äußeres Zeichen dieser Innovationsleistung in einem Krankenhaus kann z.B. das Ausmaß des „Ambulanten Operierens“ gesehen werden. Alle diese Aspekte führen dazu, dass Patientenbedürfnisse wie Planbarkeit, schnelle Heilung und kurzer Aufenthalt besser erfüllt werden können. Ein Krankenhaus, welches in seinen fachlichen Schwerpunkten innovativ sein kann, wird mehr Patienten bekommen, mehr Fallpauschalen kreieren und finanziell besser abschneiden.

Die Grenzen der Innovationsleistung

Empirisch hat sich gezeigt, dass „zu viel / zu wenig“ Innovation sich finanziell negativ auf ein Krankenhaus / ein Unternehmen auswirkt. Zu viele Innovationsprojekte auf einmal sind manchmal ein Zeichen dafür, dass man nicht weiß in welche Richtung man innovieren soll („MPE-Strategie: Man probiert einmal“), zum anderen binden sie zu viele fachliche und finanzielle Ressourcen. Zu wenige Innovationsprojekte hingegen lassen ein Krankenhaus / Unternehmen im Vergleich zu anderen Organisationen als wenig fortschrittlich erscheinen und es besteht die Gefahr, dass der Spirit der Erneuerung einer Kultur der Routine und Trägheit weicht.

Im nächsten Blog werde ich als dritte wichtige Beurteilungsgröße die „Die Produktivität“ im OP-Bereich sowie deren Ausprägung und Wirkung erläutern – bleiben Sie dran!

Herzlichst Ihr

Siegfried Neubauer

Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach

Leader`s Letter

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