Der Management-Blog

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Strategieentwicklung

Der Gesundheitszustand eines Unternehmens – die Marktposition

Von Siegfried Neubauer, 19.06.2017

Der Gesundheitszustand eines Unternehmens – die Marktposition

Wie im letzten Blogbeitrag „Strategie“ angekündigt, starten wir mit den sechs Messgrößen, deren Wirkung und Ausprägung ich stellvertretend für andere Branchen am Beispiel eines Großkrankenhauses erläutern möchte. Bevor wir das tun, müssen wir das betrachtete „System“ festlegen – also den Gültigkeitsbereich. Und da möchte ich dem St. Galler Strategieansatz folgen.

Der OP-Bereich als strategisches Geschäftsfeld

Dieser Ansatz hat in vielen Beratungsprojekten gezeigt, dass wir konkrete und brauchbare Lagebeurteilungen und Strategien seltener für das „gesamte“ Unternehmen, sondern eher auf der Ebene von „Strategischen Geschäftsfeldern“ (SGF) erarbeiten müssen. Für ein Großkrankenhaus wäre eines seiner wichtigsten SGF z.B. der „OP-Bereich“. Dieser umfasst alle jene klinikübergreifenden Leistungen, die mit operativen Eingriffen am menschlichen Organismus zu tun haben. Wichtig ist dieses SGF u.a. deshalb, da dort im Schnitt etwa 30 - 40% aller Kosten eines Krankenhauses anfallen.

Die Marktposition? Für den OP-Bereich eines Krankenhauses?

Die erste wichtige Beurteilungsgröße für die Gesundheit des „OP-Bereiches“ ist also die Marktposition. Für ein Krankenhaus? Ja, denn das Gesundheitswesen ist schon lange keine „gesundheitspolitische Planwirtschaft“ mehr, sondern ist mit immer mehr „marktwirtschaftlichen Mechanismen“ konfrontiert. Solche marktwirtschaftlichen Mechanismen sind z.B. DRG Systeme / Fallpauschalen, Krankenhausstrukturgesetze, Kostendruck der Krankenkassen, Privatisierungen von Krankenhäusern und Spezialisierungen (=Wettbewerb), gut informierte Patienten durch verschiedenste Quellen, Wahlmöglichkeiten der Patienten für welches Krankenhaus sie sich entscheiden (etwa 80 - 90% aller Operationen sind planbar), innovative Methoden bei Operationen und neue Medikationen etc.

Erkennungsmerkmale der Marktposition im OP-Bereich

Die Position am Markt für das SGF „OP-Bereich“ wird daher maßgeblich dadurch definiert, wie das Krankenhaus „überlegene relative Qualität aus Patientensicht“ anbieten kann. Merkmale dafür sind Marktanteil im Einzugsgebiet (hat Auswirkung auf die Erfahrungskurve bei Operationen mit Lernkurve und Größendegression), der Ruf und die Spezialisierung national / international, hohe Q-Standards bei Prozessen u.v.a. Orientieren kann man sich dabei auch an den grundlegenden Patientenbedürfnissen wie Gesundheit und Sicherheit (fast niemand geht gerne und freiwillig ins Krankenhaus), rasche und schnelle Heilung, Planbarkeit der Eingriffe, Klarheit und Transparenz was mit einem passieren wird oder passiert ist, um nur einige zu nennen.

Im nächsten Blog werde ich als zweite wichtige Beurteilungsgröße die „Innovationsleistung“ im OP-Bereich sowie deren Ausprägung und Wirkung erläutern – bleiben Sie dran!

Herzlichst Ihr

Siegfried Neubauer

Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach

Leader`s Letter

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