Der Management-Blog

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Strategieentwicklung

Strategische Geschäftsfelder – was sie sind und was nicht

Von Siegfried Neubauer, 29.05.2018

Strategische Geschäftsfelder – was sie sind und was nicht

In der Strategiearbeit kommt man um das Thema strategische Geschäftsfelder (SGF) nicht herum. Gleichzeitig wird der Begriff recht inflationär verwendet und nicht alle im Unternehmen haben ein gleiches Bild davon, was SGFs sind und warum man sie "Denkgefäße" nennt.

SGFs sind Denkgefäße

Die meisten Unternehmen bestehen vielfach historisch bedingt oder auch bewusst gesteuert aus mehreren SGFs. Für diese SGFs kann die Unternehmung eigenständige Strategien entwickeln mit dem Ziel, möglichst punktgenau und effizient ihre Kräfte zu bündeln.

In der Strategiearbeit werden SGF daher als „Denkgefäße“ benutzt, um Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten aus der Perspektive Kundengruppen, Kundenbedürfnissen, Konkurrenten, Vertriebskanäle, Produktionseinrichtungen, Produktionstechnologien, Lieferanten u.a. zu identifizieren. SGF sind daher in erster Linie eine gedankliche Gliederung des Geschäftes, um

  1. die Komplexität des Marktes greifbarer zu machen (ein „Geschäft“ transparent und glaubhaft darstellen) und
  2. den Markt mit seinen Kundenbedürfnissen stärker in die Organisation hinein holen (ein „Geschäft“ zu verankern und sichtbar machen)

Mit dieser produkt-marktorientierten Segmentierung gelingt es, sich sehr zielgenau mit den Kundenbedürfnissen in einem definierten Markt auseinanderzusetzen und dafür strategische Optionen und klare Ziele zu definieren. So werden Strategien auf SGF Ebene erarbeitet und konkretisiert. Die Zusammenführung aller SGF Strategien auf Unternehmensebene („Konsolidierung“) und die Ableitung der organisatorischen Anforderungen erfolgen erst später.

Structure follows strategy

Das klingt einfach, ist für viele aber eine echte Hürde. Denn SGFs haben mit der Organisationsstruktur im Grunde nichts zu tun. Es ist schwierig, sich von bestehenden Organisationsstrukturen zu lösen und ein Geschäft nur gedanklich zu strukturieren und nicht gleich darüber nachzudenken, „wie viel Mitarbeiter habe ich dann, wie groß ist mein Machtverlust /-gewinn“ usw. SGFs sind zwar immer Planungs- und Abrechnungseinheiten, müssen später aber nicht zwangsläufig Organisationseinheiten darstellen. Die Segmentierung muss daher unabhängig von bestehenden Strukturen ausgehen.

Im nächsten Blog geht es um brauchbare Methoden und Schlüsselfragen, die es für die Bildung neuer, beziehungsweise für die Überprüfung bestehender SGFs braucht – bleiben Sie dran.

Herzlichst Ihr

Siegfried Neubauer

Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach

Leader`s Letter

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