Der Management-Blog

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Organisationsentwicklung

Aus zwei mach eins – Der Advocatus Diabolo im heißen Kampf um Köpfe

Von Siegfried Neubauer, 15.01.2018

Aus zwei mach eins  – Der Advocatus Diabolo im heißen Kampf um Köpfe

Wir hatten im letzten Workshop vereinbart, dass das Managementteam aus den Ergebnissen des ersten Organisationsworkshops Folgendes herleiten soll: “Wie viele Mitarbeiter brauche ich für diese Aufgaben in einem Jahr/in drei Jahren in welcher Qualifikation?“ Gleichzeitig gab es von „oben“ Sollzahlen für Full Time Equivalents (FTE). Ob das gut ging? Ja, aber es brauchte die Rolle des Advocatus Diabolo.

Das „Soll“ als verantwortungsvolle Managementaufgabe

Dieses Soll der Mitarbeiteranzahl kam von Seiten der Geschäftsführung und des Controllings und spiegelten für ein, drei und fünf Jahre eine verantwortungsvolle und lebensfähige Zukunft wider. Die Basis dafür waren:

  1. Die Umsatzplanzahlen auf Grund der Auftragslage,
  2. das erforderliche Betriebsergebnis für den Standort, um weiter investieren zu können und
  3. ein, in der Branche benchmarkfähiger prozentualer Anteil der Personalkosten am Umsatz.

Ziel war es, mit dieser Vorgabe die Bereiche so zu organisieren, damit die zu erfüllenden Aufgaben von den zur Verfügung stehenden Mitarbeitern auch erledigt werden können. Wir folgten damit der Logik von Alfred D. Chandler: „Structure follows process follows strategy.“

Ein didaktisch richtiges Konzept als Erfolgsfaktor

Es zeigte sich, dass man sich quasi in allen Bereichen weniger FTE leisten konnte als man heute hatte, allen voran der Bereich Logistik. Wir erwarteten auch, dass dieser Bereichsleiter die härteste Nuss sein wird und sahen daher für den Workshop konzeptionell vor, mit einem unkritischen Bereich anzufangen. Damit wollten wir mit einer sachorientierten Diskussion Fahrt aufzunehmen, rasch erste Ergebnisse sichtbar machen und das Momentum aus dem ersten Organisationsworkshop nutzen.

In diesem Fall fingen wir mit dem Bereich Qualität an und gingen konzeptionell folgendermaßen vor:

  1. Die Ergebnisse aus dem ersten Workshop wurden nochmal aufgerollt.
  2. Die Sollzahlen Umsatz, Ergebnis, FTE und deren Begründung wurden vorgestellt.
  3. Der Leiter der Qualität stellte seine Überlegungen dazu vor, wie er seinen Bereich organisieren will.
  4. Eine moderierte und wertschätzende Diskussion führte zu Resultaten und zu Commitment.

Das funktionierte sehr gut, da der Leiter der Qualität ein eher pragmatischer Mensch war und er wusste, dass er seinen Beitrag für den Standort leisten muss.

Die Rolle des Advocatus Diabolo

Entscheidendes didaktisches Element war aber, dass wir stark die Rolle der Managementkollegen als Advocati Diaboli förderten, in dem sie ihren Kollegen kritische Fragen stellten und sie, mit aller gebotenen Wertschätzung, die eigentlichen „Challenger“ waren. So wurde das Verständnis für die Situation der Managementkollegen untereinander gefördert und sie konnten wertvollen Input leisten, „wie man etwas organisieren könnte.“ Gleichzeitig konnten wir Moderatoren uns stärker auf den Prozess und die Stimmung in der Mannschaft konzentrieren.

Wie ging es weiter, und warum war die Logistik unser großes Sorgenkind? Dazu mehr im nächsten Blog – bleiben Sie dran.

Herzlichst Ihr

Siegfried Neubauer

Geschäftsführender Gesellschafter acm quadrat
Berater, Speaker, Coach

Leader`s Letter

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